JYOTISCH - VEDISCHE ASTROLOGIE Die vedische Wissenschaft Jyotish-Shastra
Neben Vastu-Shastra und Ayurveda gibt es eine weitere vedische Wissenschaft, das Jyotish oder auch Jyotish-Shastra genannt. Jyotish leitet sich vom Sanskrit-Wort "Jyoti" ab, was in etwa "Licht Gottes", "das Licht der Wahrheit" oder "die Wissenschaft des Lichts" bedeutet. Diese Wissenschaft hat sich durch jahrhundertelange Studien und Beobachtungen von Astrologen in Indien entwickelt und ist mit Abstand das älteste astrologische System der Welt. Es befasst sich mit astralen Lichtmustern, von denen angenommen wird, dass sie unser Schicksal bestimmen und zeigt uns, welche Auswirkungen die Planetenbewegungen auf unser Leben haben.
Was ist Astrologie?
Astrologie ist die Wissenschaft von den Auswirkungen planetarischer Bewegungen auf unser Leben. Die Astrologie basiert auf der Astronomie; Astrologen können mittels der genauen Geburtszeit und des - ortes die korrekten Positionen der Planeten unter den Fixsternen sowie die korrekten Positionen der Sternzeichen der Fixsterne ermitteln. Auf dieser Basis erstellt ein Astrologe ein Geburtshoroskop, auch Geburtschart genannt, das diese Positionen darstellt. Bei der westlichen Astrologie geht es vorrangig um die individuelle Entwicklung eines Menschen, indem man die im Horoskop vorgegebenen Anlagen sicht-, erleb- und umsetzbar macht. Das Hauptmerkmal der Vedischen Astrologie liegt hingegen darin, das eigene Ego in Einklang mit der kosmischen Weisheit zu bringen, Karma aufzuzeigen und das Ziel der Seele zu erkennen. So gesehen ist das Horoskop ein Weg, den eigenen Prozess zu erkennen und zu beschleunigen. Die Vedische und die westliche Astrologie ergänzen sich auf geradezu ideale Weise, wobei der Vorzug der indischen Astrologie in ihren exakten Prognosetechniken liegt und der der westlichen Astrologie auf der individuellen Entwicklung des Menschen.
Worin liegen die Unterschiede zwischen der Vedischen und der westlichen Astrologie?
Sowohl die Vedische Astrologie, die auf dem siderischen, fixen Tierkreis basiert, als auch die westliche Astrologie, basierend auf dem tropischen, beweglichen Tierkreis, scheinen sich aus einer gemeinsamen Quelle zu speisen. Aufgrund von kulturellen und historischen Ereignissen jedoch verfügt die Vedische Astrologie über ein wesentlich größeres Wissen als andere Formen der Astrologie.
Die Vedische Astrologie richtet sich nach der tatsächlichen Position der Sternbilder, die westliche nimmt den Frühlingspunkt mit 0° im Widder als Beginn ihres Tierkreises. Dabei berücksichtigt sie aber nicht die jährliche zeitliche Verschiebung um 50‘3‘‘. Daraus ergibt sich ein Unterschied in der Berechnung, der in der Vedischen Astrologie Ayanamsha genannt wird, der derzeit 23°50‘ beträgt. Somit liegt der 0° Widder der westlichen Astrologie bei ca. 7° Fische. Das erklärt, warum sich der Aszendent der Vedischen Astrologie je nach Grad in einem anderen Zeichen befinden kann als in der westlichen Astrologie.
Beide Systeme arbeiten mit Tierkreis, Planeten und Häusern. Die westliche Astrologie kennt über 10 verschiedene Häusersysteme, die Vedische Astrologie arbeitet mit dem Nord-Indischen und dem Süd- Indischen System. Es gibt dabei mindestens 5000 verschiedene Möglichkeiten, ein Horoskop zu deuten, aber alle haben nebeneinander ihre Daseinsberechtigung.
Neben dem Haupthoroskop bietet die Vedische Astrologie weitere Ergänzungshoroskope, die alle wichtigen Lebensbereiche wie Spiritualität, Gesundheit, Beziehungen, Wohlstand, Einkommen, Besitztum, Beruf, Geschwister, Eltern, Kinder, Intelligenz, Lebensdauer oder Ausbildung abdecken.
Im Gegensatz zur westlichen Astrologie arbeitet die Vedische Astrologie nur mit den sieben sichtbaren Planeten (Grahas ) Sonne(Surya), Mond (Chandra), Merkur (Budha), Venus (Shukra), Mars (Mangala), Jupiter (Guru)und Saturn (Shani) sowie den beiden Mondknoten Rahu und Ketu, die im westlichen Horoskop dem nördlichen aufsteigenden- und dem südlichen absteigenden Mondknoten entsprechen.
In der Vedischen Astrologie gibt es nicht nur die auch in der westlichen Astrologie bekannten 12 Zeichen, Raashis genannt, sondern zusätzlich 27 Fixsternkonstellationen, die Nakshatras. Die Planeten in der Vedischen Astrologie werden als Grahas bezeichnet, die Häuser als Bhavas. Die Vedische Astrologie kennt eine Vielzahl an individuellen karmischen Korrekturmaßnahmen, die sich individuell aus dem Horoskop abzuleiten (z.B. über Farben, Edelsteine, Wohltätigkeit, Mantras und Yantras sowie Planeten-Essenzen).
Über die planetaren Phasen, Dasas genannt, können äußerst treffende Prognosen für die Zukunft gestellt werden. Yogas bedeuten in der Vedischen Astrologie eine Kombination von bestimmten planetaren Faktoren. Wenn Planeten in enger Konjunktion in einem Bhava stehen, wird ein Yoga gebildet, was eine bestimmte Bedeutung hat. Je nach Yoga können diese sowohl günstige wie ungünstige Effekte anzeigen.
Mit Muhurtas ermittelt man den perfekten Zeitpunkt für ein Vorhaben, egal, um welchen Bereich des Lebens es sich handelt – sei es nun eine Eheschließung, ein geschäftliches Vorhaben, einen Hausbau, eine Ausbildung, eine Operation uvm. So können schon im Vorfeld unnötige Probleme und Hindernisse umgangen werden.
Grundprinzip der vedischen Astrologie
Die Grundvoraussetzung der Vedischen Astrologie ist, dass alle Dinge miteinander verbunden sind. Karma oder Glück werden durch ein vorher bestimmtes kosmisches Ereignis beeinflusst. Unsere Seele hat sich zu einer ganz bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort in unseren Körper inkarniert, um die ihr gestellte Aufgabe erfüllen zu können. Unser Leben ist ein Spiegelbild des größeren Ganzen, in das wir hineingeboren werden, wie im Innen, so im Außen! So wie Blumen zu bestimmten Zeiten blühen, wenn alle Bedingungen perfekt aufeinander abgestimmt sind, so ist es - gemäß der Theorie des Karmas - auch mit unserer Geburt auf diesem Planeten. Die Vedische Astrologie kann uns dabei helfen, uns selbst und unser Karma in einer Inkarnation zu verstehen. Die Kenntnis des Gesetzes von Ursache und Wirkung kann uns zu höchsten Ansprüchen und Handeln führen, indem wir uns unseres Denkens, Wünschens und Handelns bewusst werden und die volle Verantwortung dafür übernehmen.
Ein Jyotish ermöglicht uns tiefe Einblicke - sowohl in unsere vergangenen wie auch in das gegenwärtige und zukünftige Leben. Es enthüllt uns unser ganz individuelles Karma, indem es das Gesetz von Ursache und Wirkung widerspiegelt. Unser individuelles Horoskop ist im Grunde ein Abbild unseres Karmas, denn die Positionen der Planeten kennzeichnen sozusagen die Matrix unserer Seele. Wir müssen handeln, ob nun bewusst oder unbewusst. Und selbst wenn wir nicht handeln, handeln wir. Da jede Handlung eine Auswirkung hat, erzeugen wir unweigerlich mit jeder Handlung Karma. Das 10. Haus, in dem alle weltlichen Dinge wie Beruf, persönlicher Status oder Prestige dargestellt sind, dient uns dabei als karmischer Anzeiger. Die karmische Achse wird durch Rahu und Ketu, aufsteigender und absteigender Mondknoten, symbolisiert. Sie zeigt klar auf, woher wir kommen, wohin wir gehen und wie wir uns entwickeln werden. Die Häuser- und Zeichenstellung von Rahu und Ketu zeigt die Reise unserer Seele durch die Inkarnationen hindurch an.
Man unterscheidet verschiedene Arten von Karma:
Das Sanchita-Karma als Gesamtsumme unseres Karmas mit allen positiven wie negativen Aspekten aus allen bisherigen Inkarnationen. Dieses Karma ist aus dem Geburtschart nicht ersichtlich, und da es in der Vergangenheit liegt, kann es von uns nicht mehr verändert werden. Das Prarabhda Karma betrifft unser gegenwärtiges Karma. Es ist die Quintessenz dessen, was wir über das Sanchita-Karma bis zu diesem Zeitpunkt angehäuft haben. Es kann ebenfalls nicht verändert werden. Durch die Interpretation des Geburtscharts können wir aber wichtige Einsichten in die hier waltenden Schicksalsmächte gewinnen und unser künftiges Karma beeinflussen. Kriyamana Karma wiederum ist das Karma, das wir in diesem Leben für künftige Inkarnationen erwirken. Mittels unseres freien Willens erschaffen wir unsere künftigen Inkarnationen durch unser jetziges Tun, durch die Art, wie wir denken, wollen und handeln. Wir haben unser Schicksal buchstäblich selbst in der Hand und üben Einfluss auf spätere Inkarnationen aus, indem wir heute gute Saaten und Taten legen.
Welche astrologischen Auswertungen können im Jyotish erstellt werden?
Geburtshoroskop:
Das „Lesen des Lebens“ ist eine Analyse unseres Geburtshoroskops und konzentriert sich auf unsere mitgebrachten Gaben, Ziele und Lebensziele. Es ist buchstäblich ein Porträt des Himmels zum Zeitpunkt der Geburt und übersetzt alle planetarischen Einflüsse in den Bereichen Karriere, Gesundheit, Familie und Spiritualität. Dazu braucht man das exakte Geburtsdatum, die genaue Uhrzeit sowie der Ort, in dem die Geburt stattfand.
Geburtszeitkorrektur:
Ist die genaue Geburtszeit nicht bekannt, kann über wichtige Eckdaten wie Hochzeit, Geburten eines Kindes etc. die genaue Uhrzeit der Geburt ermittelt werden.
Jyotish-Beratung:
Eine Jyotish-Konsultation kann uns dazu verhelfen, unsere persönlichen Stärken besser zu verstehen sowie die Bereiche unseres Lebens, in denen wir jetzt oder in Zukunft besondere Sorgfalt walten lassen müssen, zu erkennen. Es zeigt Tendenzen für alle wichtigen Bereiche des Lebens, einschließlich Gesundheit, Wohlstand, Beruf, Ehe, Familie und geistigem Fortschritt auf. Um eine Jyotish-Beratung durchführen zu können, ist ein Geburtshoroskop erforderlich.
Muhurtas:
Untersucht werden - in einem ausgewählten Zeitraum und dem passenden Ort - der günstigste Moment oder die günstigste Startzeit für ein Projekt oder ein Vorhaben wie eine Veranstaltung, ein Geschäftsvorhaben, der Kauf eines Eigenheims oder der Bau eines Hauses. Auch ein guter Termin für eine Eheschließung, eine Reise oder der Beginn eines neuen Jobs kann untersucht werden. Zwei Optionen stehen dabei zur Verfügung - ein Standard-Muhurta und Vastu-Muhurta.
Kompatibilitätsanalyse:
Durch diese Analyse werden die Bereiche der Harmonie oder Disharmonie zwischen zwei Personen, die z.B. eine Ehe schließen wollen, die eine Geschäftspartnerschaft eingehen möchten oder eine andere Beziehung in Betracht ziehen, bestimmt.
Varsh Phal:
Dies ist eine 1-jährige individuelle Vorhersage, gemäß dem Geburtshoroskop und Rashi zu bestimmten Bereichen des Lebens.
Korrekturempfehlungen:
Die Vedische Astrologie kennt eine Vielzahl an individuellen karmischen Korrekturmaßnahmen, die sich individuell aus dem Horoskop ableiten (z.B. über Farben, Edelsteine, Wohltätigkeit, Mantras und Yantras sowie Planeten-Essenzen). Diese helfen dabei, geschwächte oder schlecht positionierte Planeten zu
stabilisieren.
Nam-Karan:
Basierend auf den Geburtsdaten eines Kindes oder den Gründungsdetails einer Organisation oder eines Unternehmens wird eine ganz bestimmte Sanskrit-Silbe ausgewählt. Der spezielle Klang dieser Silbe passt sich der inneren Natur des Kindes oder der spezifischen Tätigkeit an, um einen maximalen Erfolg im Leben zu fördern. Sie ist Bestandteil des Namens, der dann noch gefunden werden muss.
Lokãh Samastãh Sukhino Bavantu
Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren.
Thomas Haustein - Diplom-Bauingenieur & Vastu-Berater
Weitere Informationen zum Thema Vastu finden Sie im Internet unter:
http://www.vastuberatung.de/vastu-jyotish_vedische-astrologie.php
oder zu jyotish vedische Astrologie:
https://www.astrosign.ch/